Lexikon der Oberflächentechnik

Polyvinylchlorid (PVC)

Sehr weit verbreitete Kunststoffklasse und eine der ältesten, die seit rund 1930 in großen Mengen eingesetzt wird.

  • Einfach und preiswert in der Herstellung
  • Schonung fossiler Rohstoffe, da der Kunststoff zur Hälfte aus Kochsalz gewonnen wird
  • Hohe Stabilität gegen verschiedene Chemikalien, gegen Umwelteinflüsse und insbesondere gegen UV-Strahlung
  • schwer entflammbar

Die Eigenschaften von PVC lassen sich durch Zusätze vielseitig variieren.In reiner Form ist PVC sehr hart und spröde. Es wird daher fast immer zumindest schlagzäh modifiziert.

Durch Zusatz von Weichmachern werden gummiartige Eigenschaften erzielt. Vorteilhaft ist dabei gegenüber Gummi, dass die thermoplastische Verarbeitung viel schneller und preiswerter zu machen ist als die Elastomervulkanisation. Deshalb bestehen billige "Gummiartikel" oft aus Weich-PVC.

Den Vorzügen des PVC stehen auch schwerwiegende Nachteile entgegen:

Bei der Herstellung und Entsorgung entstehen große Mengen umweltschädlicher Chlorverbindungen. Dies ist heute bei der Materialherstellung durch entsprechende Schutzmaßnahmen unproblematisch, führt aber bei der vielfach unkontrollierten Entsorgung zu Umweltproblemen. Insbesondere bei der Verbrennung (außerhalb von Verbrennungsanlagen mit entsprechenden Filtereinrichtungen) wird zunächst aggressives Chlorgas frei, dass zu eben solcher Salzsäure und zu ebenfalls schädlichen chlorierten Kohlenwasserstoffen reagiert.

Zusätzlich umweltschädlich sind die in PVC immer enthaltenen Additive und die Weichmacher des Weich-PVC. Vor allem werden diese Weichmachen leicht herausgelöst und migrieren und dampfen mit der Zeit von selbst heraus.

PVC lässt sich zwar schlag zäh modifizieren, in der Kälte neigt PVC dennoch zur Versprödung.

Weich-PVC hat nur oberflächlich betrachtet Eigenschaften wie Gummi. Es ist wesentlich weniger reiß- und abriebfest und wird bei Kälte viel härter. Es hat bei weitem nicht die gleiche Rückstellelastizität und Reißdehnung. Mit zunehmender Alterung verliert es die gummielastischen Eigenschaften durch Ausbluten von Weichmachern.

Durch Plasmaaktivieren kann man die Haftungseigenschaften von PVC für Verkleben und Bedrucken verbessern. Problematisch ist allerdings ausgebluteter Weichmacher an der Oberfläche. Auch nach längerer Zeit verschlechtert sich eine ursprünglich einwandfreie Haftung durch ausblutenden Weichmacher.

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