Textilbehandlung
Textilien, sowohl die rohen Fasern, als auch fertige Flächengebilde (Gewebe, Gewirke, Gestricke) werden auf vielerlei Art und Weise nachbehandelt, üblicherweise durch Behandlung mit flüssigen Chemikalien. Die Summe der möglichen Textilbehandlungen wird als Appretur bezeichnet. Unter Appretur versteht man unter anderem Behandlungen mit folgenden Wirkungen:
- Aufbringen und Entfernung von Schlichten, Bleichen, Schiebefestigkeit verändern, fungizide, antibakterielle, antimikrobielle Behandlung, Schwerentflammbarkeit, Aufrauhen, UV- und Lichtschutz, Fusselfreiheit, Antistatik, Hydrophobierung, Oleophobierung, Hydrophilierung.
Grundsätzlich sind viele derartige Behandlungen ohne Anwendung von Nasschemie durch Plasmabehandlungen möglich. Viele dieser Anwendungen sind durch die Plasmabehandlung noch zu erschließen. Bereits vielfach eingesetzt wird Plasma aber schon für:
- Reinigung
- Entschlichten
- Hydrophilieren durch Aktivieren
- Aktivieren vor Bedrucken, Kaschieren, Materialverbunden
- Hydrophobieren und Oleophobieren durch Plasmabeschichtung zur Herstellung von wasser- und schmutzabweisenden Textilien
- Mikroaufrauung von Fasern
Textilbehandlung kann im Atmosphärendruckplasma oder im Niederdruckplasma erfolgen. Bei der Verwendung von Atmosphärendruckplasma können Textilbahnen und Garne im Endlosdurchlauf behandelt werden. Die Verwendung verschiedener Prozessgase und längere Einwirkungsdauer setzt aber für einige Behandlungen Niederdruckplasma voraus. Diener electronic hat Verfahren entwickelt, um auch im Niederdruckplasma Textilbehandlungen im Endlosdurchlauf oder Rolle-zu-Rolle durchzuführen.
Plasmabehandlung im Niederdruckplasma erreicht oft sehr viel besser als nasschemische Verfahren Zwischenräume zwischen Garnen und Einzelfasern.