Lexikon der Oberflächentechnik

Fluorieren

Fluorierung ist die Einführung, mittels fluorhaltigen Prozessgasen, von Fluor in organische Verbindungen. Sie ist ein Spezialfall der Halogenierung. 
Bei den betreffenden Reaktionen werden vorrangig Wasserstoff-Atome durch Fluor-Atome ersetzt. Dies ist eine chemische Reaktion und keine Beschichtung.

Bedingt durch die einfache Herstellung und die Gewichtseinsparung gewinnen Kunststoffe mehr und mehr an Bedeutung in den verschiedenen Bereichen der Industrie. Je einfacher die molekulare Struktur, desto günstiger sind die Rohmaterialkosten. Aber gerade bei diesen Kunststoffen ist die Weiterverarbeitung meist problematisch, da sie eine unpolare Oberfläche besitzen. Industrielle Fertigungsprozesse wie lackieren, beschichten, beflocken, verkleben, bedrucken erfordern eine gute Haftung. Um eine chemische Bindung zu ermöglichen, ist eine polare Oberfläche von grundlegender Bedeutung. Hier entstehen bei der Fluorierung Oberflächeneigenschaften, die sich durch einen sehr polaren Charakter auszeichnen, ohne das Basismaterial anzugreifen. Langzeittests haben gezeigt, dass im Vergleich zu konservativen Behandlungen auch bei Lagerungen von mehreren Wochen die Oberflächenspannung sich nur unbedeutend verringern. 

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